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Ein Verein zur Förderung der Interesse von und der Kenntnis von dem dänischen Kulturerbe auf den ehemaligen dänischen Westindien Inseln-sowie der Beschaffung von Mitteln zur Restaurierung und Bewahrung derselben.  
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Etwas Geschichte - Dänemark und die Westindischen Inseln.

Am Anfang des 16. Jahrhundert sah der dänische König mit Neid auf die Reichtümer die von anderen Ländern aus Amerika heimgebracht wurden.
Dänemark besass im Voraus Besitzungen in Afrika und Trankebar. Der König beschloss deshalb 1633 eine Expedition in die Karibik zu schicken um möglicherweise eine der Inseln zu besetzen.

Dies war leichter geplant als ausgeführt, die Dänen zogen damals nicht gerne aus der Heimat hinaus, so dass ausser Seeleuten keiner wünschte so weit entfernt sich sesshaft zu machen.

Das Problem wurde dadurch geklärt, das Strafgefangene und "leichte" Mädchen die im Gefängnis sassen, zwangsweise zur Teilnahme ausgeschrieben wurden. Die Fahrt wurde fürchterlich, viele starben an Seekrankheit und Skorbut auf der 3 Monate langen Tour. Es waren nur ca. 100 Menschen am Leben als man nach Sct.Thomas kam und die Insel unbewohnt fand; aber mit einem vorzüglichen Naturhafen.

Die Leute wurden an Land gesetzt und begannen mit der Rodung des Dschungels um die Erde anbaufähig zu machen. Die Schiffe segelten hierauf zurück nach Hause und hinterliessen die wenigen Menschen auf der Insel. Die meisten von ihnen starben schnell danach an Malaria, Schlangenbissen und anderen Tropenkrankheiten.

Die nächste Expedition wurde 1666 ausgeschickt, auch mit Strafgefangenen und einigen freiwilligen. Der Oberstbefehlshaber hiess Jørgen Iversen Dybbøl. Er war ein harter, gerechter und gottesfürchtiger Mann, die Teilnehmer mussten Morgens und Abends zur Andacht antreten, fernbleiben wurde mit der Peitsche bestraft.

Bei der Ankunft in Sct.Thomas fand man nur einige wenige überlebende Dänen, aber auch ein Teil Engländer, Franzosen, Portugiesen und Spanier, die vor der tyrannischen Herrschaft, welche auf ihren Inseln herrschte, geflohen waren.

Jørgen Iversen Dybbøl sah sofort, dass es notwendig sei ein Verteidigungswerk aufzubauen, gegen Angriff von anderen Ländern und Seeräuber. Alle arbeitstauglichen Leute wurden angewiesen daran zu Arbeiten und 1671-1672 stand das Fort fertig. Es wurde nach dem dänischen König Christian benannt, es heisst noch immer Fort Christian, die Stadt wurde nach der Königin Charlotte Amalie ernannt.

Fort Christian steht heute, mit Ausnahme von nowendigen Ausbesserungen, wie es damals gebaut wurde und ist deshalb ein würdiges Denkmal über den Start der dänischen Herrschaft über die Inseln.

Es stand schnell klar, dass Europäer die arbeit in dem tropischen Klima nicht ertragen konnten, und als es klar wurde, dass andere Länder Sklawen aus Afrika für die Arbeit einführten, begann Dänemark nun das einzuführen was als Dreipunkts Handel genannt wurde. Man segelte aus Dänemark mit billigen Waren, Zeug minderer Qualität, alten Waffen, Messern und Glasperlen von Kopenhagen und Flensburg an die Goldküste von Afrika, wo man diese Waren an die Negerhäuplinge gegen Sklawen tauschte. Diese Sklawen wurden unter entsetzlichen Umständen an Bord der Schiffe verstaut und nach Sct.Thomas transportiert, wo sie an die Besitzer der Plantagen verkauft und nackend zur Arbeit auf den Feldern gezwungen wurden. Oft war die Todesrate auf diesen Transporten 25-30%. Ja man sagte es sei so schlimm, dass die Haje den Sklawenschiffen folgten und von den Überbord geworfenen toten Sklawen lebten. Nachdem die Sklawen von Bord waren bekamen die Schiffe eine Last Zucker, Sirup, Rum, Taback und Baumwolle mit nach Dänemark, wo die Waren mit Riesen Verdiensten verkauft wurden.

Die Verhältnisse der Sklawen auf Sct.Thomas und später auf den beiden anderen Inseln waren schrecklich. Sie bekamen ein kleines Stückchen Erde, auf dem sie ihr Auskommen selber anbauen konnten, das heisst nur am Sonntag, denn die anderen Tage der Woche mussten sie fleissig von morgens bis abend für die Plantagenbesitzer arbeiten.

Ungehorsam wurde streng bestraft. 100-200 Peitschen Schläge für kleinere Versehen, danach wurde der blutige Rücken mit Saltz und Pfeffer beschmiert. Diebstahl wurde mit dem Abhacken der Hand bestraft, Fluchtversuche mit dem Abhacken eines Beines. Aufforderung zum Aufruhr mit Peitsche, Rädern, dann wurden sie aufs Rad geflochten oder an den Beinen aufgehängt bis sie starben. Es war billiger, dass die Sklawen sich zu Tode arbeiteten oder vor Hunger starben, als ihnen Essen zu geben.

1684 besetzte Dänemark Sct.Jan unter grossen Protesten der Engländer, aber der Insel wurden Sklawen zugeführt die die Insel bestellten. Es wurde auch ein grosses Fort gebaut, aber hier wiesen die Kanonen ins Innere der Insel, da man eine Aufruhr der Sklawen mehr fürchtete als einen Angriff von Seeseite her. Dieses zeigte sich als gut bedacht, denn 1733 kam ein Aufruhr der Sklawen. Diese nahmen das Fort ein und zogen danach Verheerungen anrichtent üder die Insel, wobei sie den meisten der Weissen die Hälse durchschnitten. Dänemark hatte nicht genug Truppen auf Sct.Thomas um den Aufruhr niederzukämpfen, und erst ein Jahr später kam Hilfe von franzözischen Truppen. Alle Sklawen wurden getötet. Nach diesem Aufruhr wurde die Produktion auf Sct.Jan nie wieder die selbe.

1733 kaufte die dänisch Westindische Kompagni die Insel Sct.Croix von Frankreich. Es wurden viele tausend Sklawen auf die Insel, die in kleine Einheiten geteilt wurde, eingeführt. In den kommenden Jahren gab es reichliche Erträge und grosse Reichtümer, sowohl für die Plantagenbesitzer wie Dänemark. 1755 überlies die Westindische Kompagni die Insel der dänischen Krone.

In Europa herschten damals konstant Kriege zwischen England und Frankreich, England, Spanien usw.

Die nutzte der dänische König dazu aus die Häfen auf dänisch Westindien zu Freihäfen zu machen, dadurch verdiente man besonders auf Sct.Thomas grossesGeld, aber zwischendurch auch Besetzung durch die Engländer. Diese waren damit unzufrieden, dass Seeräuber eine Freistelle auf der Insel hatten. Obwohl diese nur 24 Stunden für Ausbesserungen im Hafen liegen durften und die Mannschaften nicht an land gehen oder mit den Bewohnern der Insel handeln durften, tat man es doch indem die Zöllner ihren Anteil bekamen. Die Seeräuberschiffe hatten oft grosse Reichtümer an Bord und mussten Wasser und Proviant kaufen bevor sie weiter segelten.

Das Verhältnis der Sklawen zu den Weissen war etwa 1 zu 100, so das die Weissen obwohl sie in Saus und Braus lebten nie die Angst vor einem Sklawen Aufruhr vergassen. Es gab nicht viele dänischen Soldaten und diese würden einem solchen Aufstand nicht gewachsen sein. Die Dänen und die dänischen Plantagenbesitzer waren immer in der Minderheit, es gab mehr Engländer, Holländer und Deutsche auf den Plantagen.

Peter Carl Friedrich von Scholten.

Peter von Scholten war der Sohn eine früheren Gouverneurs auf Sct.Thomas, und bekam durch die Gunst des Königs die Stellungen als Wiege- und Zollmeisters auf Sct.Thomas. 1827 wurde er zum Generalkonsul für alle Inseln ernannt und zog nach Sct.Croix.

Peter von Scholten hatte von Anfang an den Beschluss gefasst die Verhältnisse der Sklawen zu verbessern, er arbeitete mit dem religiösen Heernhuter Orden zusammen um für die Sklawenkinder eine Schulausbildung zu schaffen. Er nahm, obwohl er in Kopenhagen eine Familie hatte, eine schwarze, aber reiche Liebhaberin namens Anne Hedegaard, mit der er auf Sct.Thomas lebte. Zum Unmut der grossen Plantagenbesitzer ernannte er einen Schwarzen zum Militzoffezier und lud Schwarze zu den Festen die in der Gouverneurs Wohnng stattfanden ein. Die Schwarzen liebten ihn und die Weissen hassten ihn.

Nachdem die Engländer alle Sklawen auf ihren Inseln freigegeben hatten versuchte Peter von Scholten während eines Besuches 1834 in Kopenhagen den König zu überreden auch die Sklawen auf den dänischen Inseln freizugeben, dies misslang; aber 1847 beschloss der König Christian der 8. dass alle Sklawerei nach 12 Jahren aufhören sollte. Doch sollten alle Neugeborenen nach 1847 frei sein. Dieses Gestz brachte natürlich viel Unzufriedenheit, sowohl bei den Sklawen als den Sklawenbesitzern. Diese wollten keine Sklawenkinder mehr ernähren, da sie nun nicht länger ihr Eigentum waren, und die Sklawen, die Peter von Scholten Massa Peter nannten sagten das 12 Jahre zu lange für ihre Kinder seien, diese waren frei aber selber waren sie noch Sklawen.

Ende 1848 begann eine grosse Unruhe zwischen den Sklawen, und am 3. Juli fand ein Aufstand statt, wo Tausende von Sklawen sich bewaffnet mit grossen Messern in Frederiksted versammelten. Sie verlangten Freiheit und wollten mit Massa Peter sprechen, sonst würden sie die Stadt abbrennen. Es waren so wenige Soldaten und Polizisten in Frederikssted, dass diese keine Möglichkeit hatten den Aufruhr nieder zu kämpfen, so das sie Boten an Peter von Scholten schickten, der sich auf seinem Landsitz nahe Christianssted aufhielt. Er liess sofort anspannen und fuhr nach Frederiksted, wo ihn diese grosse Menschenmenge erwartete. Diese verlangten ihre Freiheit hier und jetzt.

An den Gedanken an den Aufruhr auf Sct.Jan und die blutigen Aufruhre die auf den französischen und spanischen Inseln stattgefunden hatten, erhob von Scholten sich in seinem Wagen und erklärte, das von diesem Tage an alle Sklawen auf den dänischen Westindien Inseln freie Menschen seien.

Die Sklawen jubelten und die Plantagenbesitzer klagten von Scholten des Hochverrats an.

Peter von Scholten war nun ein gebrochener Mann, ein paar Tage später fiel er mit einer Gehirnblutung von seinem Pferd, wurde hierauf nach Kopenhagen geführt wo man ihn vor Gericht stellte. Er wurde wegen Hochverrats seiner Titel und Pension aberkannt. In jahre danach bekam er vom obersten Gericht Genugtung, aber er war nun ein kranker Mann, der die letzten Jahre seines Lebens bei seiner Tochter in Altona verlebte. Er starb Im Jahr 1854.

Peter von Scholten sah sein geliebtes dänisch Westindien oder Anne Hedegaardnie wieder. Seine Ruhestätte ist auf dem Asisstenskirchhof in Kopenhagen.

Nach der Freilassung der Sklawen entstanden viele grosse Probleme. Die Sklawen mussten jetzt entlohnt werden, und was nun mit ihrer Whohnungen, die ja den Plantagenbesitzern gehörten? Es entstanden Unruhen, Plantagenbetrieb war nicht mehr rentabel. In Dänemark erntete man nun Zuckerrüben und konnte hierdurch billigeren Zucker als von Zuckerrohr auf den Inseln produzieren. Viele Plantagenbesitzer verliessen einfach ihr Eigentum und zogen mit ihrem Vermögen nach Europa.

Immer mehr Aufruhre entstanden, wobei die ehemaligen Sklawen die Plantagen abbrannten und einige die zurückgebliebenen Weissen totschlugen. Not und Elend herrschte auf den Inseln.

So sah es einigermassen aus als Dänemark nach einer Abstimmung beschloss die Inseln an die USA zu übertragen. Dies geschah am 31. Märtz 1917 zu einem Betrag von 25 Millionen Dollar.

Der Stimmprocent in Dänemark war 40%, für den Verkauf stimmten 286694, dagegen 157596.

Persönlich ist es meine Meinung, dass wir die Inseln und ihre Bevölkerung sehr schlecht behandelten. Erst mishandelten wir unsere Sklawen, holten auf ihre Kosten grosse Reichtümer nach Dänemark, dann gaben wir die Sklawen frei, aber liessen sie in Not und Elend leben, da wir nun keine Reichtümer mehr holen konnten. Danach verkauften wir die Inseln an die USA zu noch mehr Not und Elend.

Ja es ist so als wenn wir heute Bornholm an die Schweden verkaufen würden ohne die Bevölkerung zu fragen.

Während meiner Besuche auf den Inseln fand ich noch viele warme Gefühle für Dänemark, aber die Eingeborenen fühlen auch, das wir ihnen etwas schulden. Und sie haben wohl Recht.

Hans Mathiesen

 
   
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